Angeln in Italien

Nach Spanien und den heimischen Gefilden, war Italien im Jahr 2016 das drittbeliebte Ausflugsziel der deutschen und ist auch bei Anglern sehr beliebt, Tendenz steigend. Der Mittelmeerraum rund um die Adria ist vor allem bei Süddeutschen mit Familie eine beliebte Destination, da die italienischen Strände mit dem Auto schon in 5 Stunden erreicht werden können.
Ernsthafte Angler die sich dieses südeuropäische Land allein zum Angeln aussuchen, sind sich sicherlich bereits bewusst wo es hingeht, mit welchen Fänge zu rechnen ist und welche gesetzlichen Regularien dabei eingehalten werden.
Für alle anderen, vor allem jene  Hobbyangler die ihren Urlaubsausflug mit dem schönsten Hobby der Welt berreichern wollen, dient folgender Einstieg zum Thema Angeln in Italien:

Wo kann man in Italien Angeln?

Obwohl die Fläche Italiens um etwa 20% kleiner als die Deutschlands ist, bietet es dennoch sehr vielfältige Möglichkeiten der Fischerei!

Küste

Angeln an der italienischen KüsteZum einen wäre da die 7600 Kilometer lange Küste des Mittelmeeres. Angefangen in Genua im Westen bis Triest im Osten, bietet sich das Mittelmeer zum Brandungsangeln aber auch Angeln vom offenen Meer aus an.
Beim Brandungsangeln lassen sich unter anderem Hornhechte, Doraden, Meeräschen und leckere Meerbrassen fangen. Fährt man einige Kilometer ins offene Wasser fangen ausflugsbegeisterte Angler etwa Thunfische, Makrelen und sogar Haie.

Flussdelta

Po AngelnZum anderen gibt es die weltberühmte Po-Region, die auf der Höhe von Venedig im Mittelmeer mündet. Der breite Fluss besitzt ein riesiges Delta und einige Nebenflüsse; der sich 600 Kilometer durch Italien schlängelnde Fluss speist sich aus dem Wasser aus den franzöisch-italienischen Alpen und beherbegt die größten Exemplare des Welses sowie kapitale Karpfen, Zander und Stör. Ein Vielzahl von Angelcamps haben sich dort auf den Fang des Welses (oder wie man in Bayern sagt: Waller) spezialisiert und bieten Angler All-inclusive Pakete mit Hausboot, Verpflegung und Angelausrüstung an.

Bergregionen

Ein milderes Klima als im Reste Italiens findet man in den bergigen Gegenden von Südtirol vor. Dort, wo sich viele Städte noch 1000 Meter über dem Meeresspiegel befindet, findet man ein alpines Klima mit einen ähnlichen Profil an Fischen wie man es in Österreich oder im Süden Deutschlands vorfindet. Etwa 35% der Fläche Italiens ist hügelig, dieses Hügelland findet man vor allem in dieser nördlichen Gegen vor. Vor allem Salmoniden wie Forellen oder Saiblinge sind dort heimisch und beliebte (Speise-)Fische.
Highlight in diesen Gewässern ist die marmorierte Forelle, eine Forellenart die aufgrund wunderschönen Färbung auch als Königin der Forellen bekannt ist!

Flachregionen

StationärrolleIm Rest von Italien, egal ob Gegenden wie Mailand oder Neapel im Süden, beherbergt  die üblichen Still- und Fliessgewässer, seinen es Flüsse oder Seen. Dort fängt man alle möglichen Fischarten die man auch von uns kennt wie Zander, Karpfen oder Barsche. Eine tolle Übersicht aller Angelgewässer in Italien findet man hier, allerdings sollte man italienisch sprechen oder zumindest die Seite von Google übersetzen lassen. Weitere Informationen bekommt man aber auch bei jeder lokalen Touristeninfo.

Inseln

Angeln auf italienischer InselInseln wie Sardinien und Sizilien, sind die beste Kombinationen wenn es um Entspannungsurlaub in Kombination mit aufregenden Angeltouren geht. Die tiefen Gewässer des Tyrrhenischen Meeres beherbergen Gelbschwanzmakrelen, Zackenbarsche und köstliche Snapper. Jedoch ist eine Spezies ganz weit oben auf der Belibtheitsskala: Der Blaue Thun! Anfang der Saison (Mai) bis Ende Oktober wird diesem Fisch besonders nachgestellt. Ein phänomenaler Drill und Größen von bis zu 3,5 Meter lassen Angler träumen. Private Bootscharter bieten Angelausflüge auf genau diese Fischarten an.

Braucht man einen Angelschein um in Italien Angeln zu dürfen?

Auch in Italien kann nicht jeder angeln, wie er es will. Für das Angeln gibt es gesetzliche Grundlagen, welche einzuhalten sind. Ein Angelschein ist auch in Italien Pflicht!
Wie muss sich aber nun ein Angler aus Deutschland verhalten, der gern in Italien unseren geliebten Sport ausüben will, ohne dass er mit dem Gesetz in Konflikt kommt?

Die gute Nachricht lautet: Grundsätzlich muss gesagt werden, dass in Italien zum Angeln ein Angelschein erforderlich ist, für diesen muss jedoch keine Prüfung abgelegt werden. Zum beantragen des Angelscheins braucht man lediglich seinen Personalausweis, eine Gebühr bezahlen und etwas Geduld!
Der Angelschein ist in Tankstellen, Angelläden, Sportgeschäften, Hotels oder in Tabakläden zu erhalten.  Mit dem erhaltenen italienischen Angelschein geht dann der Angler zur Post, bzw. macht dieses zuvor. Auf der Post werden Steuermarken gekauft, welche auf den Schein geklebt werden. Eine Ausstellungs- Gebühr muss ebenfalls errichtet werden.

Tipo D Ausländer, nicht in Italien wohnhaft Kosten ca. 25€ für 3 Monate
Tipo B Angler, wohnhaft in Italien Kosten ca. 35€ für 1 Jahr
Tipo C Angler, wohnhaft in Italien Kosten ca. 10€ für 14 Tage
Tipo A Profiangler Kosten ca. 1€/Tag, reserviert für Wettkampfangler

Zusätzlich zu den obrigen Gebühren für den Schein, fallen Kosten für die Steuermarken bei der Post an.

Briefmarke für italienischen Angelschein

Damit der betreffende Angler beim Erwerb des erforderlichen Scheines nicht von einer Stelle zur anderen eilt, ist es ratsam, sich vorab von zu Hause aus mit der lokalen Tourismusbehörbe in Verbindung zu setzen. Diese Behörden wissen Bescheid, und sie helfen auch gern uns Anglern. Auf Anfrage erhält dann auch der Angler noch mehr konkrete Hinweise, wie das Angeln in Italien ausgeführt werden darf, kann und soll.

Ebenso kann es sein, dass bestimmte Gewässer, ähnlich wie in Deutschland die Tageskarten, seperate Angelerlaubnisse benötigen. Dies ist aber die Ausnahme.

Unterschiede in den Regionen müssen beachtet werden

Wie bereits erwähnt, gibt es in Italien unterschiedliche Regionen in denen man als Gast angeln kann, außerdem bestimmen die Regionen, ähnlich der Länder in Deutschland, das Regelwerk zur Fischereiausübung.

Angeln im Meer ist etwa anderen Gesetzen unterworfen; aber dies soll relativ unbürokratisch erlaubt sein.