Angelköder für Karpfen

Boilies und andere fängige Alternativen:
Seit der Engländer Fred Wilton Ende der 1960er Jahre den Boilie erfand, hat der klößchenförmige Karpfenköder einen wahren Siegeszug auf der Insel, aber auch in Europa und weltweit angetreten. Es gibt ihn in einer schier endlosen Fülle an Farben, Größen und Geschmacksrichtungen. Die Kehrseite der Medaille sind allerdings Gewässer, die regelrecht mit Boilies überladen wurden und in denen aufgrund des hohen Befischungsdrucks kaum noch ein Blumentopf mit diesem ansonsten sehr fängigen Köder zu gewinnen ist. Für diese Fälle empfiehlt es sich, sein Köder-Repertoire zu erweitern und den nicht selten wählerischen Karpfen schmackhafte Alternativen anzubieten. Aber zunächst zum populärsten Karpfenköder:

Der Boilie – ein Muss für jeden Karpfenangler

Boilies zum KarpfenangelnÜber die Vorteile von Boilies beim Karpfenangeln sind schon unzählige Artikel geschrieben worden, die ganze Bücherschränke füllen. Seine Vorteile liegen ganz unbestritten in der unglaublichen Vielfältigkeit, was die Zusammensetzung und den Geschmack angeht. Einer der unschlagbaren Vorteile großer Boilies ist die selektive Aufnahme durch große Exemplare. Während viele andere Friedfischköder ebenso von kleinen, aber nicht minder gefräßigen Weißfischen genommen werden, bleiben die großen Boilies zumeist kapitalen Karpfen vorbehalten. Sie werden an einer Haarmontage mit freiem Haken am Gewässergrund angeboten.
Boilies haben die Eigenschaft im Wasser zu sinken. Da unser Zielfisch ein unterständigen Maul hat, macht die Präsentation am Grund vollkommen Sinn. Dennoch gibt es Situation, in denen es sich anbietet den Köder wenige Cm über dem Gewässergrund anzubieten. In diesem Fall gibt es auftreibende Boilies, sogenannte Pop-Ups. Diese Pop-Ups lasen sich auch hervorragenden mit herkömmlichen Boilies zu speziellen Montagen kombinieren!

Mais – klein, aber oho

AngelmaisMais gilt seit jeher als bewährter Köder für eine ganze Palette heimischer Friedfische. Wer von der geringen Größe der Maiskörner darauf schließt, sie seien zum fang kapitaler Karpfen ungeeignet, der irrt. Das Maiskorn kommt in seiner Größe der natürlichen Nahrung des Karpfens, die häufig aus kleinen Larven, Würmern oder Algenpartikel besteht, recht nahe. Allerdings verschmähen auch viele Weißfischarten den schmackhaften Energiespender nicht. Erhebliche und meist nicht wirklich erwünschte Beifänge sind die Folge. Um zumindest die kleinen Exemplare vom Biss abzuhalten, kann das perlschnurartige Aufziehen von bis zu zehn Maiskörnern die richtige Wahl sein. Die Maiskette wird in Boilie-Manier an einer Haarmontage neben dem freien Haken angeboten.

Wer eine größere Karpfen-Kampagne plant, kann auf günstigen Futter-Mais zurückgreifen. Er ist in 25 Kilo-Säcken im Futter- und Genossenschaftsbedarf für unter zehn Euro pro Sack erhältlich. Der Mais wird über Nacht in einem großen Topf zum Quellen in Wasser gegeben und am nächsten Tag etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde gekocht. Achtung: machen Sie den Topf nicht zu voll, der Mais gewinnt sowohl während des Quellens als auch während des Kochens an Größe. Das Futter ist gar, wenn die ersten Körner auf platzen. Nach dem Kochen, wenn das Wasser noch heiß ist, ist die richtige Zeit um dem Sud Aromastoffe beizugeben. Spezielle Lokstoffe für Karpfen sind ebenso geeignet wie Zucker oder Vanillezucker.

Kapfen auf Made – Comeback in neuem Gewand

MadenVor allen Dingen in Gewässern mit starkem Befischungsdruck hat die Made als Karpfenköder ihren ehemals tadellosen Ruf wiedererlangt. Angeboten wird sie am besten in größerer Zahl, was mit dem Madenclip ohne weiteres möglich ist. Bis zu 20 Maden pro Mini-Karabiner sind kein Problem. Der Clip wird, ähnlich wie ein Boilie, neben dem freien Haken angeboten. Montiert wird an einem vergleichsweise kurzen Vorfach mit einer Länge von etwa 15 bis 20 Zentimeter. Dadurch soll das Selbsthaken ebenso gefördert werden wie durch das 60 bis 80 Gramm schwere, starre montierte Grundblei.