Angelköder für Aal
Spätestens seit der Verfilmung von „die Blechtrommel“ ist allgemein bekannt, dass sich der Aal nicht ausschließlich von Tauwürmern ernährt.
Je nach Angebot ist der Aal für eine vielfältige Nahrungspalette zu begeistern. Mit Kunstködern kommt man beim Aalangeln nicht weit, Naturköder sind angesagt!
Leber als Aalköder
Frische Schweine- oder Geflügelleber hat nicht nur eine feste Konsistenz und hält gut am Haken, sie hinterlässt zudem eine intensive Duftfahne, die von den sensiblen Geschmacksorganen der Aale auch über weite Distanzen hinweg noch wahrgenommen wird.
Für die Leber als Köder gilt, wie für die meisten anderen Geschmacksköder im Übrigen auch: nach etwa einer halben Stunde ist der Geschmacks-Zauber verflogen und der Köder sollte ausgetauscht werden. Neben Leber eignet sich auch Herz vom Rind, Schwein oder Geflügel zum Fischen auf Aal.
Klassiker: Mistwürmer
Zwar beeindrucken Mistwürmer nicht gerade durch eine imposante Größe, sie verströmen jedoch einen intensiven Geruch und bewegen sich sehr agil am Haken.
Mistwürmer sind ebenso wie Tauwürmer im Fachhandel erhältlich, können aber auch mit wenig Aufwand in einer Wurmkiste im Garten oder Keller gezogen werden. Wer einen Komposthaufen sein Eigen nennt, kann sich die Zucht sparen und wird wahrscheinlich mit wenigen Spatenstichen fündig.
Duftender Käse als Aalköder
Käse garantiert aufgrund seiner Konsistenz nicht nur einen sicheren Halt am Haken. Auch unter Wasser verströmen Käse-Köder eine Duftwolke, die geruchsintensive Fische wie Barben oder Aale zum Biss animieren können.
Geeignet sind unter anderem Gouda und Emmentaler. Der Käse sollte nicht zu reif sein, sonst wird dem Aal der Köder beim Anhieb wieder aus dem Maul gerissen.
Nicht immer einfach zu bekommen: Bienenmaden
Bei Bienenmaden handelt es sich nicht etwa um die Larven der Honigbiene, die Rede ist vielmehr vom Nachwuchs der großen Wachsmotte, der sich von Honig ernährt und als Schädling in der Imkerei gilt.
Die bis zu fünf Zentimeter großen Larven lassen sich mit einer Ködernadel aufziehen.
Da es sich bei den Bienenmaden nicht gerade um Energiebündel handelt, kann die Kombination mit Fleischmaden oder einem Mistwurm die Erfolgsaussichten erhöhen. Die Larve der großen Wachsmotte ist sowohl im Angelbedarf, bei Ebay als auch in Zoo-Fachgeschäften als Reptilienköder erhältlich.
Bei kühler, dunkler Lagerung ist die Aufbewahrung über mehrere Wochen ohne Probleme möglich!
Geheitipp: Wollhandkrabben
Bereits vor Jahren wurde die Wollhandkrabbe in den Ballasttanks der Ozeanriesen aus Fernost in unsere heimischen Gewässer eingeschleppt. Seither setzt sie ihren fragwürdigen Siegeszug ungehindert fort und ist unter anderem in der Elbe und ihren Nebenflüssen weit verbreitet.
Die heimischen Räuber haben sich auf das neue Nahrungsangebot eingestellt und nehmen vor allen Dingen weiche Exemplare, die sich gerade gehäutet haben, gerne in ihren Speiseplan auf.
Einen Versuch wert: Schnecken
Insbesondere nach ergiebigen Regengüssen sind sowohl Nackt- als auch Gehäuseschnecken ein fängiger Köder auf Aal. Die nicht selten in Massen auftretenden Wirbellosen werden mit dem Regenwasser in großer Zahl ins Gewässer gespült und stellen eine willkommene Bereicherung des Speiseplans viele Fische dar.
Allerdings eignen sich rote Wegstrecken genauso wenig wie schwarze: Sie sind ungenießbar und werden von den Aalen verschmäht. Eine gute Wahl sind braune Wegschnecken oder aufgebrochene Gehäuse-Schnecken.
Köderfische und Fischfetzen
Wer es auf große Breitkopfaale abgesehen hat, findet in Köderfischen und Fischfetzen die geeigneten Köder. Bis in die Bauchhöhle eingeschnitten Köderfische und Fischfetzen mit Innereien verströmen einen besonders intensiven Geruch und werden von den aasfressenden Breitkopfaalen gerne genommen.
In stehenden Gewässern kann das Anfüttern mit einer Handvoll Fischfetzen die Beißlaune erheblich steigern.