Tipps zum Karpfenangeln

Boilies, Tigernüsse, Hanfsamen. Die Liste der ultimativen Karpfenköder ist lang und so gut wie jeder Angler schwört auf sein eigenes Geheimrezept. Jedoch nicht nur die Wahl des geeigneten Köders kann den Unterschied zwischen einem ruhigen Tag am Wasser und dem aufregenden Drill eines Groß-Karpfens machen. Mit diesen Tipps kommen Sie Ihrem Ziel ein gutes Stück näher:

Die Platzwahl ist das A und O

KarpfenmaulJede Minute, die Sie in das Auskundschaften des Gewässers investieren, ist gut angelegt. Karpfen sind Gewohnheitstiere und auch der appetitlichste Köder wird nichts nützen, wenn er von den Fischen nicht gefunden wird.
Topplätze zum Karpfenangeln sind vor allem Uferzonen: Durch herabhängende Äste und Gebüsch gibt es ein natürliches Angebot an Insekten für Fische. In dem Bereich in dem sich die Wellen an der Wasseroberfläche brechen, werden außerdem kleine Krebse, Schnecken und Würmer angespült, die Karpfen sich mit ihren Rüsselmäulern ganz einfach einsaugen.

Selbst wenn das Gewässer nur einen halben Meter tief ist: Solange die Fische durch Lärm am Gewässerufer nicht verschreckt werden, fängt man auch in nur wenigen Metern Abstand zum Ufer. Um diesen Lärm zu vermeiden, kann man versuchen entweder durch weite Würfe das gegenüberliegende Ufer zu erreichen, oder falls erlaubt, ganz einfach auf ein Futterboot zum platzieren der Montage zurückgreifen.

Baum im WasserEbenso sind versunkende Gegenstände, seien es Bäume, Stege oder Betonelemente, immer einen Versuch wert: Vor allem dort halten sich Wasserschnecken auf, die auf der natürlichen Speiseliste des Karpfens ganz oben stehen.
Hilfreiche Utensilien bei der Suche nach einem geeigneten Angelplatz sind Gewässerkarten, ein Echolot oder eine Marker-Rute. Mit der Marker-Rute lässt sich auf einfache Weise die Wassertiefe und die Konsistenz des Gewässergrundes auskundschaften.

Das Gewässer steht im Vordergrund

Auch wenn die Verlockung groß ist: wählen Sie Ihren Angelplatz nicht nach der Nähe zum nächstgelegenen Parkplatz oder der besonders reizvollen Aussicht. Konzentrieren Sie sich bei der Auswahl Ihres Spots ausschließlich auf das Gewässer und die Witterungsverhältnisse. Angelpunkte, an denen ein konstant auflandiger Wind weht, sind besonders erfolgversprechend.

Mit der Jahreszeit gehen

Im Frühjahr sind sonnige Flachwasserbereiche besonders erfolgversprechend. Hier halten sich die Karpfen mit Vorliebe auf und genießen die Wärme nach dem kalten Winter. Für den Sommer gilt genau das Gegenteil. Dann finden die begehrten Schuppenträger in den tieferen Bereichen bessere Lebensbedingungen vor. Das kühlere Tiefenwasser ist reicher an Sauerstoff und schränkt den Stoffwechsel nicht so stark ein wie das höher temperierte Oberflächenwasser. Im Herbst muss sich der Karpfen Reserven für den Winter anfressen und sucht aus diesem Grund besonders futterreiche Regionen auf. Das können beispielsweise Plateaus im Gewässer sein, auf denen sich die Karpfen an Larven schadlos halten.

Experimentierfreude zahlt sich aus

Boilies zum Karpfenangeln

Boilies

Auch wenn Ihnen jeder zweite Karpfenangler glaubwürdig versichert, er habe den fängigsten aller Köder in petto, machen Sie Ihre eigenen Erfahrungen. Besonders an Gewässern, an denen hoher Befischungsdruck herrscht, können unkonventionelle Köder besonders erfolgreich sein. Neben Boilies, Mais und Tigernüssen kommen Tauwürmer, Maden und Käsewürfel, aber auch Erdbeeren und Kirschen als Köder infrage. Sie legen gerade die Stirn in Falten? Es kommt noch besser! Frolic-Ringe und vergleichbares Hundefutter können ebenso zum Erfolg führen wie vorfrittierte Tiefkühl-Pommes, die vor dem Anködern aufgetaut werden.

Anfüttern, aber mit Köpfchen

Um die Erfolgsaussichten zu erhöhen, ist das Anfüttern beim Angeln auf Karpfen ganz ohne Frage eine geeignete Strategie. Allerdings gilt nicht unbedingt die Regel, dass viel auch viel nützt. Wenn Sie die Tiere am Angeltag mit nährstoffreichem Futter an Ihren Spot locken kann es passieren, dass die Beißfreudigkeit durch zu große Futtermengen rasch abnimmt.

Tipp: Eine wirkungsvolle Möglichkeit, um besonders wählerisch Exemplare an den eigenen Köder zu gewöhnen, ist die Variation der Futterzusammensetzung. Beginnen Sie mit dem Anfüttern etwa 4bis 7 Tage vor dem Angeltag mit einem bunten Mix aus Partikeln und unterschiedlichen Boilies. An den folgenden Tagen erhöhen Sie dann Schritt für Schritt die Menge Ihres Köders im Futter. Nach einer Woche stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich die Karpfen mit Vorliebe Ihrem Angelköder widmen.