Hecht angeln

Allgemeine Informationen zum Hecht

Hecht nahDer Hecht – er ist bei uns in Deutschland der wohl bekannteste Raubfisch. In seinem Revier ist unser Zielfisch der Größte und der Stärkste. Vor allem aber ist der schnelle Räuber eine Bedrohung für alle anderen Bewohner des Gewässers.

Er sieht aggressiv aus, er hat spitze Zähne und er ist einfach der größte Räuber den wir in heimischen Gewässern vorfinden. Charakteristisch sind das lange, markante Maul, das einem Entenschnabel ähnelt, der schlanke, stromlinienförmige Körper und die Zähne. Bis zu 700 nadelspitze Beißwerkzeuge besitzt der Raubfisch in seinem Kiefer.

Der europäische Esox lucius, wie er lateinisch heißt, lebt in fließenden und in stehenden Gewässern und ist in ganz Europa, wie auch in Nordamerika und in Teilen Asiens anzutreffen. Der Raubfisch mag sauberes Wasser mit Ästen, Wasserpflanzen und Krautpflanzen. Er kann bis zu 1,50 m lang werden und erreicht dann ein Körpergewicht von bis zu 30 Kilogramm. Die weiblichen Hechte, die sogenannten Rogner, werden dabei deutlich größer als die Männchen, oder Milchner. Sie erreichen maximal einen Körpergröße von einem Meter. Hechte können dabei bis zu 15 Jahre alt werden.
Als Grashechte bezeichnet man Jungfische, weil sie dann noch eine olivgrüne Farbe haben. Ältere Hechte sind meist eher gelblich – braun und mit dem charakteristischen Tiger – Streifenmuster an Oberkörper und den Seiten versehen.

Die Flossen haben auffällige schwarze Punkte, lediglich der Bauch bleibt weiß.

Das Beiss- und Fressverhalten der Hechte

Von Null auf 40 Stundenkilometer in einer Sekunde. Der Hecht ist der schnellste unter den heimischen Raubfischen. Der Körper ist für die schnelle Jagd wie geschaffen, startet aber fast aus dem Stand. Er ist lang, stromlinienförmig, dazu kommen starke Muskeln, die einen Blitzstart erst ermöglichen. Ähnlich den Sprints des Geparden an Land, muss der Hecht auch erfolgreich sein, da diese Art der Jagd viel Energie verbraucht.

Der Raubfisch greift selten von oben an. Meist attackiert er seine Beute von unten oder von hinten. Ist das ausgewählte Opfer weiter entfernt, dann muss sich der Hecht erst anschleichen. Nahezu jeder Angriff aus der Nähe ist erfolgreich. Hilfreich sind dem Räuber dabei seine grünliche Tarnung, sowie die Augen, die Nase und die Seitenlinie des Fisches, denn sie fängt Vibrationen aus dem Umfeld auf.

Der Hecht macht beim Fressverhalten seinem Ruf alle Ehre. Er frisst Fische, Vögel, Säugetiere, also er schnappt alles was er erwischt. Er muss einfach zuschnappen, denn der Hecht hat einen sogenannten Schnappreflex. Dies macht den ohnehin aggressiven Räuber für sein Umfeld noch gefährlicher. Große Hechte beanspruchen auch ein großes Revier für sich. Dabei passt sich der Jäger oft seinen Beutetieren an und jagt, je nach deren Aufenthaltsraum, eher in Ufernähe oder im tieferen Wasser.

Das Laichverhalten der Hechte

Schon im November fangen die männlichen Hechte an, die Gebiete der Weibchen regelrecht zu belagern. Dabei beginnt die eigentliche Laichzeit erst Monate später, nämlich etwa ab Februar. Sie dauert dann bis in den Mai an. Manche Fischarten mögen es warm – Hechte eher kühl. Sie bevorzugen zur Fortpflanzung Wassertemperaturen zwischen gerade einmal 7 und 8 Grad. Nach teils heftigen Kämpfen setzt sich ein Männchen durch. Dieses darf sich dann auch vermehren. Zum Glück haben die Weibchen während der Fortpflanzung eine Fresshemmung. Sonst könnte der vermeintliche Bräutigam auch gleich das Hauptgericht sein.

Zwischen 150000 und 900000 Eier kann ein Hecht-Weibchen ablegen. Der Laich haftet für 15 – 25 Tage an Wasserpflanzen an, bis der winzige Nachwuchs schlüpft.

Die Larven brauchen erst ihren Dottervorrat auf, bevor sie beginnen sich von Plankton und anderen Kleinstlebewesen zu ernähren. Doch bereits im Alter von 5 Wochen und mit gerade einmal 5 cm Körpergröße kommt der Raubfisch durch. Die kleinen Hechte gehen dann das erste Mal auf Beutezug und jagen beispielsweise die Brut anderer Fische. Bereits mit 2 Jahren sind die Männchen fortpflanzungsfähig, die Weibchen mit 4 Jahren.

Der Hecht als Zielfisch

Der mitunter riesige Raubfisch mit seinem beeindruckenden Maul mit hunderten scharfen Zähnen und dem stattlichen Gewicht von teilweise weit über 20 Kilogramm will erst einmal gefangen werden. Der Hecht ist muskulös und ein äußerst wehrhafter Gegner beim angeln. Es sollte also Equipment ausgewählt werden, dass schon einmal diesen Voraussetzungen standhält, so ist etwa Stahlvorfach oder Hardmono Pflicht. Das Angeln auf Hecht kann schnell süchtig machen, denn es ist, je nach Jahreszeit unterschiedlich. Außerdem können verschiedene Köder und Angeltechniken zum Einsatz kommen.

Der Hecht ist eigentlich ein Einzelgänger. Zum erfolgreichen Angeln braucht es auch etwas Glück und gute Gewässerbeobachtung. Die Nähe von umgestürzten Bäumen, Seerosenfelder oder beispielsweise Schilfgürtel können zum Revier eines Hechts gehören. Die Aufenthaltsorte des Zielfisches variieren so wie die Aufenthaltsorte seiner Beutefische. Als Lauerräuber reagiert der Hecht darauf, wenn sich in seiner direkten Umgebung etwas bewegt. Für den Angler heißt dass, es können Köderfische, aber auch Kunstköder sein. Der Hecht macht da kaum einen Unterschied. Hat er über seine empfindlichen Sinnesorgane die Bewegungen der Beute aufgenommen ist ein Biss sehr wahrscheinlich.

Fangtechnik

Hecht totDie Fang- und Bürstenzähne im Gaumen des Hechts sind seine gefährlichsten Waffen und können einen Angelausflug gehörig vermiesen, nämlich dann, wenn der wehrhafte Raubfisch die Angelschnur einfach durchbeißt. Deshalb empfiehlt es sich, beim Hechtangeln immer ein Stahlvorfach einzusetzen. Köderfische oder Kunstköder in unterschiedlichen Variationen. Dem Hecht ist das ziemlich gleich. Hering, Makrele oder Stücke unterschiedlicher Weißfische werden ebenso gut angenommen wie die künstliche Auswahl an Spinnern, Wobblern, Blinkern, Twistern oder Gummifischen.

Wobei die letzten beiden der Aufzählung am häufigsten zum Einsatz kommen. Der gierige Hecht favorisiert große Köder. Konkret heißt das, die Köderfische oder der ausgewählte Kunstköder sollten eine Größe von 10 – 20 cm haben. Da der Hecht aber im Fressverhalten ein absolut extremer Zeitgenosse ist beißt er auch auf extra große Köder, die bis zu 40 cm lang sind. Ist das letzte Köderstückchen nur noch 5 cm groß, keine Sorge, wenn es am richtigen Standort vorbeigezogen wird, dann erledigt der angeborene Schnappreflex den Rest. Die Morgendämmerung und die Abenddämmerung sind normalerweise die bevorzugten Jagdzeiten des Raufisches. In der kälteren Jahreszeit, dann wenn sich auch das Verhalten der Beutetiere ändert, jagt der Hecht lieber um die Mittagszeit. Aufgrund seiner großen Anzahl an Zähnen empfiehlt sich beim entnehmen des Fisches aus dem Wasser oder beim Hakenlösen ein Landehandschuh.

Angeln auf Hecht – Den richtigen Angelplatz finden

HechtgewässerIm Frühjahr solltest du dein Glück zwischen Ästen und Wasserpflanzen versuchen.

Dort findet der Raubfisch dann viel zu fressen, weil viele Friedfische gerade hier laichen. Wird eine Hechtpose verwendet und ein ca. 10 – 12 Zentimeter großer Köderfisch wird in diesem Bereich angeboten ist ein Biss höchstwahrscheinlich.

Im freien Uferbereich kann ein Rasselwobbler im Barschdekor oder ein goldener Spinner den erhofften Fangerfolg bringen. Der Hecht ist zu dieser Jahreszeit vor allem in den frühen Morgen – und Abendstunden aktiv.

Die liebste Jahreszeit des Esox ist der Herbst. Von September bis Oktober jagen die Männchen und Weibchen beinahe 24 Stunden am Tag, das ist die Saison um erfolgreich Hecht zu angeln. Und sie machen sogar durch Schläge aufs Wasser auf sich aufmerksam. Nachdem jeder Hecht sein eigenes Revier hat ist die Wahrscheinlichkeit ihn dann auch in der Nähe der gesichteten Stelle zu erwischen, recht hoch. Es wird empfohlen in dieser Zeit den Einsatz von künstlichen Ködern, wie etwa Spinner, Blinker oder Gummifische zu favorisieren.

Wirf den Köder in der Nähe von Krautbänken oder Booten in der Uferzone aus und wechsle dann nach einigen Auswürfen den Angelplatz. Da die Fische nun sehr aktiv sind erhöht diese Angeltaktik die Chance einen dicken Brocken an Land zu ziehen.

Bei welcher Temperatur ist mit kapitalen Hechten zu rechnen?

n Deutschland sind 15 Grad Wassertemperatur ideal, wenn du einen Hecht fangen willst. Leider herrscht diese Voraussetzung nur für eine kurze Zeit im Jahr vor. Aber auch im Rest des Jahres muss der große Räuber schließlich fressen. Und wer auf der Jagd ist kann auch geangelt werden. In besonders großen Gewässern kann es sein, dass die die optimale Temperatur aufgrund der großen Wassermenge etwas länger hält. Ein großer See benötigt einen längeren Zeitraum um sich aufzuheizen und im Umkehrschluss auch um abzukühlen.

Speziell für das Schleppangeln

Suche dir in den Sommermonaten die Wasserschichten mit Idealtemperatur und werfe darüber deine Schleppangel aus. Eine Orientierungshilfe, wie sich der Hecht bei welchen Temperaturen verhält, bietet die nachfolgende Tabelle.

Hechtstandorte & Tipps Wassertemperatur
Zu hohe Temperaturen Die Zielfische sind schwer zu angeln, da sie sich im tiefen Wasser aufhalten. 25 Grad Celsius
Suboptimale Umstände Der Zielfisch muss aufmerksam gemacht werden. Führe die Köder zügig und in geringem Abstand zur Sprungschicht. 20 Grad Celsius
Perfekte Temperatur Die Zielfische sind umtriebig und reagieren beispielsweise auf die Schleppangel. 15 Grad Celsius
Gute Aussichten Es existiert keine Sprungschicht mehr. Schleppe nun in der Nähe des Ufers an Barschbergen oder Scharkanten. 10 Grad Celsius
Träge Zielfische Ködere den Hecht so langsam wie möglich, damit der Zielfisch reagieren kann. 5 Grad Celsius