Angeln in Norwegen
Norwegen ist ein beliebtes Ziel bei Naturliebhabern und vor allem Meeresanglern. Die tiefen Fjorde und unendlich lange Küstenabschnitte beherbergen eine Vielzahl von unterschiedlichen Fischarten.
Der südwestliche Teil von Norwegen grenzt an der Nordsee. Hier findet man vor allem seichte Küstengegenden mit sandigem Grund neben tiefen Fjorden. Entfernt man sich von der Küste Richtung Nordseeplateau, gibt es auch tiefere Stellen zum Angeln.
Etwas weiter im Norden, Richtung Bergen und dann weiter nordwärts wird das Wasser tiefer, auch immer kleinere Inseln findet man dort. Entlang dieses Küstenabschnittes in Richtung der Lofoten, findet man nicht nur eine Vielzahl von Fischarten, auch finden sich dort in den Riffen unzählige Laichplätze. Im Frühjahr entstehen dort Jahr für Jahr riesige Herings, Pollack oder Dorschpopulationen.
Die Küstenzunge die sich weiter nördlich bzw. östlich schlängelt, endet an der Barentssee. Spätestens wenn der Lodde sich dort im seichten Wasser befindet, kommen Kabeljau, Schellfisch, Seelachs und andere Fischarten um sich vollzufressen. Dieses Gebiet hat eine unvorstellbare Dichte von Fischen und bringt Angler aus allen Herren Länder ins schwärmen!
Der folgende Artikel soll einen Einblick zum Thema Angeln in Norwegen geben, folgende Zwei Broschüren der Norwegischen Tourismusbehörde sollte jeder Angler aber auch mit auf seine Reise nehmen:
Schonzeiten & Schonmaße Norwegen (PDF)
Richtlinien zum Angeln in Norwegen (PDF)
Die Anreise nach Norwegen
Die Anreise mit dem Auto ist besonders beliebt, weil Norwegen eine Besonderheit hat, die einen gemütlichen Angelausflug mit Freunden schnell einen etwas teuren Spaß machen lässt, wenn man nicht vorsorgt:
Die Alkohol vor Ort kostet in etwa das 4-Fache wie bei uns, das bedeutet dass die Dose Bier 0,5 Liter selbst im Supermarkt mindestens 3 Euro kostet! Rechnet man das auf eine Gruppe von 2-3 Personen und einem Aufenthalt von mindestens einer Woche (was sich empfiehlt, berücksichtigt man die lange Anreise), kommt da schnell ein hübsches Sümmchen bei rum. Ebenso muss man bei Ausflügen in Restaurants gut mit dem doppelten rechnen was man von uns in Deutschland gewohnt ist. Das Einkaufen im Supermarkt wirkt sich hingegen kaum auf den Geldbeutel aus. Was man sich sparen kann ist das Einkaufen vom Wasser: Egal ob aus dem Hahn oder aus dem Bach, die Wasserqualität in Norwegen ist hervorragend.
Nimmt man also die Fähre nach Oslo von Kiel aus, darf man sich gemäß der gängigen Bestimmungen momentan mit etwa 1,5 Liter hochprozentigen Alkohol & 2 Liter Bier pro Person eindecken. Dabei gibt es jedoch Ausnahmen (etwa altersabhängig) und Mehrbedarf kann ermäßigt verzollt werden. Ein weiterer Vorteil bei der Anreise mit dem Auto ist, dass man ausgerüstet mit Kühltruhe seinen edlen Fang ganz unkompliziert nach Deutschland wieder mitnehmen kann.
Wem weder Alkohol noch der Heimtransport des Fisches nach Hause wichtig ist, der steigt alternativ in den Flieger: Mit Airlines wie Norwegian, SAS oder LOT ist man in 2-3 Stunden in Oslo. von Dort holt man sich einen Mietwagen oder lässt sich je nach Unterkunft, vom Gastgeber abholen.
Was sind die Voraussetzungen, um in Norwegen angeln zu dürfen?
Bei dieser Frage muss grundsätzlich in das Meeresangeln (einschließlich Fjorde und Inseln) und das Angeln in Binnengewässern unterschieden werden. Wo ist ein Angelschein erforderlich?
Angeln im Meer und im Fjord
Angeln im Meer vor den norwegischen Küsten und in den Fjorden ist völlig kostenlos. Immerhin handelt es sich hier um fast 58.000 Kilometer Küstenlänge. Es wird auch keinerlei Angelschein benötigt. Im Gegensatz zum Angeln in Deutschland, wo Fischereischein, Angelberechtigung und teilweise die Mitgliedschaft in einem Angelverein die Voraussetzungen zum Angeln sind – ist dies alles in Norwegen beim Angeln am Meer nicht erforderlich. Auch der deutsche Fischereischein wird nicht benötigt. Dies regt natürlich auch deutsche “ Nichtangler – Touristen“ an, einen Angelurlaub in Norwegen zu verbringen.
Für uns organisierte Angler ist Norwegen ein richtiges Angelparadies ohne zusätzliche Kosten. Selbst in größeren Städten ist die nächste Möglichkeit zum Angeln nicht weit entfernt. Jeder kann angeln, wie es ihm am besten gefällt. Da bieten sich das Hochseeangeln, das Lachsangeln und das Fliegenangeln an – und dies alles ohne Angelschein! Besonders der wenig besiedelte Norden, sowie die Küsten Trondelags und Fjordnorwegens sind beliebte Angelgebiete. Hier haben Pollack, Makrele, Dorsch, Steinbeißer und Lenk besondere Beißlust. Nur bei fest installiertem Angelgerät wird eine Gebühr erhoben – dagegen sind eine Handangelleine und eine Angelrute gebührenfrei. Wer mit dem Boot aufs offene Meer fährt, der kann auf fette Beute hoffen, denn dort werden Lengfisch, Butt und Dorsch in allen Größen gefangen. Es kommt den Anglern entgegen, dass sie meist Angelausrüstung an Bord mieten oder leihen können.
Wenn auch kein Angelschein beim Meeresangeln erforderlich ist, so muss doch der Angler einige Voraussetzungen beachten und befolgen. Diese sind:
– Selbstgefangener Fisch darf nicht verkauft werden.
– Der Angler fängt nur zum Eigenbedarf.
– Die Mindestgröße ist einzuhalten.
– Es muss beim Angeln auch an die Nachhaltigkeit gedacht werden.
– Die Ausfuhrquote für selbst erbeuteten Fisch beträgt 15 kg. (Süßwasserfische und gekaufter Fisch sind davon nicht betroffen.) Auch darf ein ganzer Fisch als Trophäe mitgenommen werden.
An der Grenze und im Inland werden Stichproben – Kontrollen durchgeführt, aber dies ist für uns Angler kein Problem, denn wir haben einen Ehrenkodex.
Angeln in den Binnengewässern
Wer in Binnengewässern angeln will, der benötigt – bis auf wenige Ausnahmen – einen lokalen Angelschein. Dieser Schein ist vergleichbar mit den bei uns in Deutschland bekannten Angelscheinen für die betreffenden Gewässer.
Jugendliche unter 16 Jahren dürfen vom 1.Januar bis 20.August ohne Gebühr Meerforelle, Lachs und Meersaibling angeln.
Für alle Angler über 16 Jahre, welche Wandersaiblinge oder Forellen angeln wollen, wird eine staatliche Angelabgabe erhoben.
Diese Gebühr von jährlich 210 NOK pro Person/ 340 NOK pro Familie hat eine Gültigkeit vom 1.April bis zum 31.März des Folgejahres. Mit dieser Gebührenzahlung ist dann die Voraussetzung gegeben, einen Angelschein zu kaufen. Wer sich den Weg zum örtlichen Postamt sparen will, der kann diese Angelabgabe auch bequem online bezahlen. In dieser Angelegenheit hilft auch oft der Reiseanbieter oder Gastgeber weiter.
Der Schein ist beim Angeln mitzuführen.
Es gibt aber auch Gewässer, wo selbst mit diesem Schein nicht geangelt werden darf. Da sollte sich vor dem Angeln diesbezüglich informiert werden.
Nach Beendigung des Angelns ist beim Fischereirechtinhaber eine Fangstatistik abzugeben.
Es muss darauf hingewiesen werden, dass sich in einigen Flüssen ein für Junglachse sehr gefährlicher Parasit ausgebreitet hat, und deshalb werden Angelgeräte an speziellen Stationen desinfiziert. Die Gebühr dafür ist aber meist schon im Angelschein inbegriffen.
Es ist ratsam, sich vor dem Angeln in Norwegen schon in der Heimat kundig zu machen, und dazu soll auch dieser Text dienen.
Schonzeiten und Mindestmaße in Dänemark
Art | Mindestmaß | Schonzeit |
---|---|---|
Heilbutt | 80 cm | |
Dorsch | 44 cm (nördlich von 62°N) | |
Dorsch | 40 cm (südlich von 62°N) | |
Schellfisch | 40 cm (nördlich von 62°N) | |
Schellfisch | 31 cm (südlich von 62°N) | |
Seehecht | 30 cm | |
Scholle | 29 cm (Abseits Skagerrak) | |
Scholle | 27 cm (Skagerrak) | |
Hundszunge | 28 cm | |
Kliesche | 23 cm | |
Rotzunge | 25 cm | |
Seezunge | 24 cm | |
Steinbutt | 30cm | |
Glattbutt | 30cm | |
Wittling | 32cm | |
Rotbarsch | 32cm |