Angeln mit Käse
Dass sich Käse als Köder für die ungeliebten Nager im Haushalt eignet, ist hinlänglich bekannt. Aber auch am Haken entfaltet das schmackhafte Milchprodukt einige Qualitäten als Köder. An möglichen Interessenten im Fischgewässer mangelt es nicht, die Liste ist erstaunlich umfangreich. Erfahren Sie, welche Arten einem Käsehappen gegenüber nicht abgeneigt sind und wie Sie den Käse am besten anbieten.
Diese Fischarten gehen auf Käse
Grundsätzlich ist Käse als Köder immer dann einen Versuch wert, wenn die typischen Allround-Köder für Friedfisch wie beispielsweise Mais, Maden oder Teig nicht ziehen. Neben Rotaugen und Rotfedern sind viele weitere Weißfischarten einem Käse-Snack gegenüber nicht abgeneigt. Aber auch die häufig sehr vorsichtig beißenden Döbel finden Geschmack an Käse-Ködern. Und wer hätte gedacht, dass sich sogar Karpfen mit Würfeln aus Käse überlisten lassen. Wer es auf kapitale Barben abgesehen hat, kommt an Käse als Köder fast nicht vorbei. Barben gelten als ausgesprochene Liebhaber der gelben Leckerbissen. Und auch am Haken im Forellenteich macht der Käse eine gute Figur. Wenn die Salmoniden in Beißlaune sind, lassen sich mit Käse respektable Ergebnisse erzielen. Als willkommener Nebeneffekt am Forellenteich macht sich die Tatsache bemerkbar, dass viele Teiche einen Besatz mit Stören aufweisen. Auch diese martialisch anmutenden Grundbewohner sind an Käse-Ködern mit intensivem Geschmack interessiert.
An der Pose oder am Grundblei – Hauptsache schmackhaft
Der große Vorteil von Käse gegenüber vielen Alternativ-Ködern ist sein intensiver Geschmack. Er verströmt eine Duftwolke oder -fahne, die auch noch in einiger Entfernung vom Angelplatz von den Fischen wahrgenommen werden kann. Eine Möglichkeit ist das Angeln an einer Posen-Montage. Je nach Zielfisch eignen sich Würfel mit einer Kantenlänge von ein bis zwei Zentimeter als Köder besonders gut. Dazu passen kleinere Posen mit einer Tragkraft zwischen sechs und zehn Gramm. Der Käse kann im freien Wasser, dicht über Grund oder direkt auf Grund an einem kurzen Vorfach angeboten werden. Die kompakte Form des Köders animiert die Fische eher zum schnellen Zupacken. Zu lange Vorfächer würden beim Angeln auf Grund das Risiko von zu spät oder gar nicht erkannten Bissen erhöhen.
Vor allen Dingen bei der Pirsch auf Barben kann eine Grundmontage die richtige Wahl sein. Barben stehen häufig direkt in der Strömung. Ihnen ist am besten mit einer Montage mit ausreichend großem Blei beizukommen. Eine Laufblei-Montage ist ebenso möglich wie eine Selbsthak-Montage mit einem fest montierten Blei. Einige Barben-Spezialisten schwören auf die aus der Karpfen-Angelei bekannten Haar-Montage. Dabei wird der Käsewürfel auf ein zusätzliches Schnurende direkt neben dem Haken aufgezogen und mit einem Stopper gegen das Abrutschen verwahrt. Diese Methode hat den Vorteil, dass der Haken frei bleibt und auch etwas härtere Käsesorten den Anhieb nicht behindern können.
Tipp: kühl kommt weiter
Einige Käsesorten bieten sich zwar aufgrund ihres intensiven Geschmacks als Angelköder an, ihre Konsistenz ist jedoch vor allen Dingen für Distanzwürfe zu weich. In diesen Fällen kann der Käse bereits zu Hause auf die Vorfächer aufgezogen und anschließend im Kühlfach gefroren werden. Die Käse-Köder werden dann in gefrorenem Zustand mit an das Fischwasser genommen und lassen sich ohne Weiteres über große Distanzen platzieren.